Das Werk der französischen Malerin Geneviève Claisse gilt als Teil der geometrisch-abstrakten Malerei. Sie fühlt sich den Konstruktivisten und der „nouvelle abstraction géometrique“ verbunden, die um die Galerie Denise René in Paris entstanden ist und zu der beispielsweise auch Vasarely gehörte. 1958 hatte sie ihre erste Einzelausstellung. Zunächst arbeitete sie mit Auguste Herbin zusammen, für deren Arbeit sie erst viel später (1993) ein Werkverzeichnis erstellen sollte, ging aber später ihren eigenen Weg. Ausgangspunkt ihrer Arbeit war die Anwendung reiner, strenger Formen, der Verzicht auf Perspektive und großer Perfektionismus in der Ausarbeitung. Nach 1964 entstehen Themen durch einen Prozess der Vereinfachung und Konstruktion, in dem sie versucht, mit Kreisen und Quadraten eine harmonische Balance zu erreichen.